Warum ein Freigehege?

Kanin van Krien • 19. April 2021

Natürlich, Frei und Glücklich!


Frei ist bei einer Haltung natürlich ein zwiespältiger Begriff.

Das meine Kaninchen trotz aller Mühen immer als "Gefangene" leben werden ist mir klar. Jedoch finde ich es so immer noch besser als sie in dunkle kleine Buchten zu sperren in denen sie Einsam und in Prostitution leben. Ich gebe zu, dass ich nicht immer so gedacht habe. Ich kannte von früher auch nur die Buchtenhaltung.



Durch einen guten Freund der Tierarzt ist, durfte ich jedoch eine ganz Tolle Frau kennenlernen. Sie hatte auch eine Zucht und wir wollten eigentlich bei ihr unsere ersten Kaninchen kaufen. Doch es stellte sich heraus das Sie ihre Zucht gar nicht mehr betrieb und nur noch den letzten Kaninchen einen schönen Lebensabend in ihrem Freigehege ermöglichte.

Wir entschlossen uns trotzdem dieses Freigehege mal zu besichtigen. Vielleicht kann man ja noch ein paar Informationen austauschen.

Und ich war froh, dass wir uns dazu entschlossen hatten. In erster Linie war es toll Kaninchen Haltung mal anders kennenzulernen. Dann haben wir eine wunderbare Unterhaltung mit der Besitzerin geführt, die uns wirklich viel wissen vermittelt hat. Und das wichtigste von allem … Ich war hin und weg von diesen total entspannten Tieren. Sie lagen im saftigen Gras und sonnten sich, putzen sich und ihre Artgenossen, sprangen umher und mümmelten zufrieden Gras und Kräuter. Ich war so fasziniert und beobachtete sie durchweg. So vertieft das ich ab und an aus unseren Gesprächen ausstieg, ohne es zu merken. Und nach 4Stunden starren 😅 und angeregten Informationsaustausch war mir klar, dass will ich auch.


Also habe ich ein großes Außengehege angelegt mit ca. 40qm.

Doch das blieb leider nicht lange Grün. Trotz jeglicher Versuche machten, die Grabe arbeiten der Kaninchen oder der Appetit auf zarte Triebe alles wieder zu nichts.

Im Winter habe ich mich damit abgefunden doch im Frühjahr musste dann doch noch was anderes her. So dürfen meine Lieblinge tagsüber auf die Wiese und gehen abends wieder ins Gehege. Ein herrlicher Anblick, wenn man angelaufen kommt und bei Sonnenschein schon alle zur Tür kommen, um die ersten auf der Wiese zu sein.

Mich macht es glücklich und das Springen, Toben und Sonnenbaden lässt mich vermuten, das meine Kaninchen es auch sind. 



von Kanin van Krien 13. Mai 2021
Kurze Infos zu dem, was hier so auf dem Hof passiert.
von Kanin van Krien 23. April 2021
Mehr über mich! Ich wurde als Wendekind in der schönen Uckermark geboren. Meine Kindheit habe ich in und im Umkreis von Schwedt/Oder verbracht. Die sommerlichen Ausflüge der ganzen Familie zur Ostsee haben mich geprägt und schon früh mein Bedürfnis geweckt, irgendwann an der Ostsee zu wohnen und zu Arbeiten. Nachdem ich meine Kinderjahre teils in der Stadt und teils auf dem Dorf gelebt habe, stand erst mal eine Ausbildung an. 2 Jahre Wohnheim in meiner Ausbildung zur Sozialassistentin haben mich stark geprägt, die Umstände waren nicht die besten, aber ich habe erfolgreich meinen Abschluss gemacht als staatlich anerkannte Sozialassistentin. Darauf folgte ein Jahr im Callcenter, um mir meinen Führerschein zu ermöglichen. Auch diesen habe ich erfolgreich bestanden. Es folgte eine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin. Leider musste ich diese aus gesundheitlichen Gründen nach 2 Jahren abbrechen. Durch die ganz tolle Schulleiterin durfte ich nach Genesung jedoch daraus noch meinen Altenpflegehelferabschluss machen. Die darauffolgenden Jahre arbeitete ich in der Pflege leider immer wieder mit Unterbrechung durch meine Gesundheit. Nach vielen weiteren gesundheitlichen und familiären Rückschlägen in den letzten Jahren führte mich mein weg endgültig weg von der Pflege. Derzeit mache ich eine Umschulung und freue mich wirklich sehr über diese Chance. Auch wenn das Homeoffice durch Corona doch einiges verkompliziert. Nun bin ich Mutter in Umschulung mit Mann, Haus und Hof. Das macht mich glücklich, wenn es auch mit Arbeit verbunden ist, die öfter mal länger dauert, da mein Mann und ich chronisch krank sind. Meine Tiere trösten mich über so manche schwere Zeit hinweg und lassen die Schmerzen für kleine Momente am Tag in den Hintergrund rücken. Meine Hobby"zucht" hat mir wieder Freude in mein Leben gebracht. Es verbindet uns als Familie, da wir meist die Tiere alle zusammen versorgen. Oft sind Ausflüge mit unserm Kind leider nur auf Besuche bei Oma und Opa beschränkt (aufgrund unserer Gesundheit), daher ist es wirklich schön dass wir unseren Hof und all das Leben darauf haben. Gerade jetzt im Frühjahr, wenn der Nachwuchs kommt, ist es natürlich besonders schön. So oft, wie es mir möglich ist, sitze ich draußen, genieße die Sonne, lausche den Vögeln und beobachte die Tiere um mich herum. Das ist meine eigen aufgestellte Therapie. Denn ich soll Stress vermeiden. Das ist in der aktuellen Situation gar nicht so einfach, da selbst ein Einkauf mit Maske meinen Organismus enorm stresst. Aber Shit Happens, Kopf hoch, Hintern zusammenkneifen und weiter gehts.